Yeti hat die Artus-Grotte entdeckt ©tierisch-in-fahrt.de

Märchenhafte Bretagne – Wandern mit Hund auf den Spuren von König Artus und Tristan und Isolde

 

Ein Gastbeitrag von  Carolin – Tierisch-in-fahrt.de

 

Tierisch in Fahrt“, heißt mein Blog auf dem ich vom Reisen mit und zu Tieren in aller Welt berichte. Zusammen mit meinem Freund Maik und meinem Drahthaar-Vizsla bin ich seit Jahren im Wohn-Van unterwegs auf der Suche nach tierischen Abenteuern. Im Fokus meiner Berichte steht das Naturerleben und all‘ die Wesen mit Pfoten, Hufen, Fell und Hörnern, die neben den menschlichen Begegnungen das Reisen richtig spannend machen. Als Journalistin mit Themenschwerpunkt Tiere, Natur und Reise schreibe ich zudem Reportagen für verschiedene Tageszeitungen, sowie Tier- und Reisemagazine.

 

Wo findet man diesen sagenumwobenen Wald?

 

Früher einmal war die gesamte innere Bretagne mit Wald bedeckt. Nicht nur Eichen, Buchen, Kastanien und hüfthohe Farne gedeihten hier, sondern auch zahlreiche Märchen und Legenden. So soll der sagenhafte Wald, Broceliande genannt, Schauplatz der Kämpfe von König Artus und den Rittern der Tafelrunde gewesen sein, von Zauberer Merlins Abenteuern genauso wie Liebesnest von Tristan und Isolde.

Wir sind im Westen der bretonischen Halbinsel unterwegs, durchfahren auf unserem Weg von den zerklüfteten Kaps bei Crozon bis zur lieblicheren Rosa-Granit-Küste das flache, ländlich geprägte Inland. Vorbei an kleinen Dörfern aus Granitsteinhäusern mit blauen Fensterläden und an den dort typischen Calvaires – umfriedete Pfarrbezirke mit filigran in Stein gehauenen religiösen Szenen, gelangen wir nach Huelgoat.

 

 

Huelgoat heißt Hochwald und genau hier unter dem Blätterdach des Waldes, der einst Teil der großen Broceliande war, kann man sagenumwobene Orte auf einer tollen Wanderung aufsuchen. Das Dorf Huelgoat liegt an einem See, hat eine hübschen, übersichtlichen Ortskern mit mehreren Crêperien und kleine Läden voller Märchenbücher und Elfenfiguren. Früher ein Ort des Bergbaus und der Holzgewinnung, haben sich die Einwohner bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts auf Touristen eingestellt. Vor hundert Jahren war Huelgoat als Sommerfrische beliebt, heute kommen Touristen mit Faible für Natur, Geschichte und vor allem Fantasy.

 

Hinein in den Wald mit Mystik-Flair

 

Der Eingang zum verwunschenen Wald ist leicht gefunden: An der Brücke am Ende des Sees nahe einer alten Mühle zeigt ein wunderbar gestaltetes Schild die Wanderstationen an. Es lohnt sich übrigens, vor Wanderstart in einem der Läden oder Cafés oder in der Touristeninformation am zentralen Platz nach einem Wegeplan zu fragen. Die Karten liegen vielerorts gratis aus und mit ihnen behält man besser Übersicht im Wirrwarr an Waldwegen.

 

 

An der „Mühle des Chaos“ tauchen wir in den Märchenwald ein. Entlang des Silberflusses schlängeln wir uns vorbei an riesigen, wirklich imposanten Granitfelsen. Wie sind die wohl jemals hierher geraten? Leider sind wir nicht die einzigen, die Huelgoat erkunden wollen und so bildet sich im Felsenlabyrinth an einigen Engpässen tatsächlich Stau. Zum Glück verläuft sich der Pulk später im weiten Wald. Stopp! – Hier kann Yeti nicht mit hinunter. Maik wartet mit ihm, an einen der Felsen gelehnt, während ich auf einer Leiter hinab klettere in die Grotte du Diable, die Teufelsgrotte. Hier unten gurgelt das Flusswasser unheimlich und verschwindet dann in einen dunklen Schlund.

 

dichter Wald in Huelgoat ©tierisch-in-fahrt.de

dichter Wald in Huelgoat ©tierisch-in-fahrt.de

 

Es dauert keine zehn Minuten und der Wald hat uns mit seiner mystischen Atmosphäre gefangen genommen. Der Menschentrubel ist weniger geworden und Yeti kann nun auch ohne Leine mitlaufen. Wasser braucht man für seinen Hund für einen Nachmittag im Märchenwald nicht extra mitzuschleppen. Immer wieder gibt es die Möglichkeit, dass der Vierbeiner aus dem Bach schlürfen kann. Bevor wir zur Artusgrotte laufen treffen wir einen Harfenspieler, der sein Instrument vor der Kulisse eines Felsenmeeres zupft. Mitten im Wald liegt ein nettes Café in dessen Blumengarten man bei schönem Wetter herrlich Pause machen kann. Das freundliche Café-Team reicht durstigen Hunden gerne auch eine Schüssel Wasser.

 

Der Pfad der Liebenden und zuckersüßer Honig

 

Wer auf den Spuren Tristan und Isoldes wandeln möchte, sollte den Pfad der Liebenden nicht auslassen. Er führt uns zum höchsten Punkt des Huelgoat-Waldes. Oben soll auch Camp d’Artus, das Lager von König Artus liegen, eine Freifläche umgeben von einem ovalen Wall. Wir finden es leider nicht, statt dessen aber einen tollen Aussichtspunkt: Ein Felsen auf den man hinauf klettern und oben prima sitzen und gucken kann. Wir knäustern unsere Äpfel und Yeti, der es mit seinen breiten Tatzen auch hinauf geschafft hat, bekommt zur Stärkung eine Kaustange.

Später führt und der Weg hinab durch den Wald. Bald stehen wir wieder an der Mühle des Chaos und biegen, bevor wir zurück in den Ortskern spazieren, noch rechts ab, überqueren die Brücke und folgen der Beschilderung „Miellerie de Huelgoat“. Diese Imkerei, etwas abseits des Zentrums, lohnt einen Besuch. Neben rund zwanzig verschiedenen Honigsorten, die man dort probieren und kaufen kann, gibt es auch Schaufenster in einen Bienenstock, viele Informationen rund um das Thema Imkerei und auch Kosmetikprodukte, hergestellt aus echtem Waldhonig des Huelgoat.

Unser Rucksack ist gefüllt mit Honigseifen, Honigbonbons und zwei dicken Honiggläsern, als wir gegen Abend in die am See gelegene Crêperie du Pont Neuf einkehren. Hier erwarten uns zuerst Galettes, die deftigeren Crêpes aus dunklem Buchweizenmehl, anschließend dünne, süße Crêpes mit der unschlagbar leckeren, für die Bretagne typischen Karamelcreme. Dazu schlürfen wir Cidre aus breiten Keramikschalen. Hach, einfach märchenhaft schön die Bretagne!

 

Campingtipp:

 

Heimlicher Frei-Camp-Platz während der Schulferien auf dem Schulhof in Huelgoat ©tierisch-in-fahrt.de

Heimlicher Frei-Camp-Platz während der Schulferien auf dem Schulhof in Huelgoat ©tierisch-in-fahrt.de

 

Camping in Huelgoat: Wir parkten mit unserem WoMo für eine Nacht auf dem Schulparkplatz, hinter dem Schulgebäude an der Route des Carrieres. Da Ferien waren, war das kein Problem und wir hatten von dort aus einen schönen Blick über den See. Es gibt aber auch einen netten Campingplatz in Huelgoat. Camping du Lac liegt auf der anderen Seite des Sees und bietet seinen Gästen zudem Zugang zum öffentlichen Freibad und den Tennisplätzen. Hunde sind auf dem Campingplatz willkommen.

 

Vielen Dank Carolin für den schönen Beitrag. Diesen unglaublich geschichtsträchtigen Wald werde ich auch auf jeden Fall einmal aufsuchen!

 

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E-Mail Kontakt: carolin@tierisch-in-fahrt.de

 

 

Peace & Love,

DoreenSign

 

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