Deine erste Wohnmobil Reise – Du hast endlich dein Traum-Reisemobil vor der Tür stehen und nun soll es schnell mal los gehen. Ich hoffe du startest nicht direkt die “ganz große Tour”, sondern verbringst erst einmal ein Wochenende in deiner Nähe.
Warum das so wichtig ist, erfährst du gleich.
Auch für uns gab es ein “erstes Mal” und tatsächlich waren es bei uns 2 Testreisen.
Testreise No.1:
Hunde und besten Freund eingepackt, Kühlschrank gefüllt und auf zum Kemnader See (Tagesausflug ohne Übernachtung)
Der erste Schock: Schon damals war man mit einem Wohnmobil auf einem öffentlichen Parkplatz an einem Badesee nicht wirklich gern gesehen. Es gibt heute, wie auch vor 15 Jahren, meist nie genug Parkplätze für PKW und wenn es auf so einem Parkplatz “eng” ist, ist eben das Rangieren mit einem Wohnmobil nochmal problematischer.
Ausgewichen sind wir dann auf einen Feldweg, drehten eine nette Hunderunde und später wurden die Töpfe rausgekramt und Nudeln gekocht. Der Herd musste getestet werden. Alles in allem, ein sehr gelungener Ausflug.
Testreise No.2:
Ging zu meinen Eltern nach Thüringen. Auf so einer Fahrt von 4 Stunden (PKW-Zeit) lernt man schon ganz viel über das Fahrverhalten vom Wohnmobil. Wir lernten zum Beispiel, dass wir mit unserem Retro-Mobil wirklich langsam waren & die Kasseler Berge wirklich Berge sind 😉
Dann war Termin für unsere erste Wohnmobil Reise auch noch ein August-Wochenende, es war schwülwarm und es regnete die gesamte Nacht.
Nun stellten sich uns so Fragen wie:
- schlafen wir beide gemeinsam im Hubbett oder bauen wir unten die Dinette zu einer riesigen Liegewiese um?
- Sollte man in einer warmen, regnerischen Sommernacht das Dachfenster zum Lüften auf lassen oder wie funktioniert das mit dem Luftaustausch?
Wir entschieden uns für die riesige Liegewiese in der Dinette. Was bedeutete, dass man sich zu Fuß eigentlich nicht weiter fortbewegen konnte. Und, die Hunde fühlten sich beide ebenfalls eingeladen. Bis zu dieser Nacht war mir nicht bewusst, wie laut unsere Setterin nachts schnarchte. Bis dato lag sie aber auch noch nie direkt neben meinem Ohr 😉
Unsere Entscheidung war erst einmal gegen das Lüften gefallen. Schließlich prasselte der Regen ganz ordentlich aufs Dach. Ich hatte den Terrier an meinem Rücken und schwitzte, wie ich es erst später wieder mit Beginn der Wechseljahre (und Terrier unter der Bettdecke) erlebt hatte. Es war, gelinde gesagt, unerträglich und keiner von uns beiden (Menschen) hatte sich das Schlafen im Womo SO vorgestellt.
Carsten, der immer einen guten Schlaf hat, drehte sich auch wie ein Karussell und ich verzog mich irgendwann ins Hubbett. Nun denkst du sicherlich, dass das eine clevere Idee war? Nun ja, es kommt darauf an, von welcher Seite man es betrachtet. Zwar hatte ich jetzt nicht mehr den heizenden Terrier im Rücken und das schnaubende Setter-Mädchen am Ohr, dafür klemmte aber die schwülwarme, feuchte Sommerluft unter der Wohnmobildecke, also so auf meiner Höhe…
Fazit:
Ja, wir lüften inzwischen auch bei Regen und Seitenfenster kann man getrost anstellen, der Regen perlt hinunter. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass die Feuchtigkeit schon nach innen dringt und man mit klammen Decken und Kissen rechnen kann. Wer eine Klimaanlage im Aufbau besitzt ist fein raus, denn die Klimaanlage saugt eben auch die Feuchtigkeit ab (neben der Hitze)
Zudem wirst du auf einem Kurztrip merken, ob die Matratze zu dir passt, oder ob du noch eine Auflage etc. benötigst. Und auch die Kücheneinrichtung kannst du an so einem Wochenende prima checken!
Achtung: meistens werden wir von Camping-Neulingen nach dem Korkenzieher oder einem Flaschenöffner gefragt 😉
Nun widmen wir uns mal der strategischen Herangehensweise für deine erste Tour mit dem Camper.
Bevor es los geht | deine erste Wohnmobil Reise
Ja, auch wenn du mit dem Camper reist, musst du “packen”, vor allem wenn das Womo noch “nackt” ist. Und hier spreche ich nicht nur von Küchen -und Badutensilien, sondern eben auch von deiner klassischen “Reisetasche”.
Bei uns gibt es, wenn wir länger auf Reisen gehen, immer einen Stichtag, an dem alle persönlichen “Klamotten” im Womo sein müssen, damit am Abreisetag die “Räumerei” nicht noch los geht. Dies hat sich durchaus bewährt.
Zur Thematik “Einpacken” gehört auch dein Bordbuch. Je nachdem wie gut deine Einweisung war empfehle ich dir, dass du dir am besten vorab ein bis zwei Stunden Zeit nimmst und du dich mit dem Bordbuch und mit deiner Technik vertraut machst. Die Technik ist nämlich von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und nicht jeder Camper kann dir da unterwegs behilflich sein wenn Fragen auftauchen.
Packen Spezial – für Wohnmobile unter 3,5 Tonnen | deine erste Wohnmobil Reise
Achte unbedingt auf die Menge deiner Klamotten, usw. Die Summe macht das Gewicht und wenn du in den Haupt Monaten reist, wirst du mit deinem Camper auch gerne mal gewogen. Wenn du das zulässige Achsgewicht überschreitest, darfst du normalerweise nicht mehr weiterfahren. Also bedenke bitte: Weniger ist mehr.
Du wirst beim Camping weniger benötigen als du heute noch denkst und man kann ganz wunderbar unterwegs waschen (auf Campingplätzen sowieso).
Packe dir ein Fleece und etwas gegen den Regen ein und ansonsten brauchst du genau die gleichen Textilien und Schuhe, als würdest du in den Urlaub fliegen. So ein Koffer für einen Hotelaufenthalt ist begrenzt und das sollte dir für deinen Campingurlaub ebenfalls genügen. Die vielen Staufächer im Reisemobil verleiten nämlich dazu, zu viel einzupacken…
Deine Ausstattung in Küche und Bad
Hier empfiehlt sich wieder der Wochenend-Kurztrip als erste Wohnmobil Reise um zu überprüfen, ob man in der Küche und im Bad an alles gedacht hat. Wenn du Urlaub auf dem Campingplatz buchst, dann vergiss bitte die Badeschlappen nicht! Besonders Frauen mit langer walla-Mähne kommen sicher beim Haarewaschen gerne auf die öffentlichen Badehäuser zurück.
Für das Badezimmer gibt es bei uns immer nur 1 Ausstattung an Handtüchern (plus Strandtücher natürlich). Wie gesagt, wir waschen immer wenn wir länger unterwegs sind.
Wähle deine Pflegeprodukte so (wenn möglich), dass sie unterwegs halt auch leer werden (also nicht die mega Flasche Bodylotion einpacken usw.) Auch hier zählt wieder: die Summe macht das Gewicht.
Denke auch unbedingt an die Toiletten-Chemie sonst stellt sich recht schnell die Frage WER jetzt das Klo leert die nächsten Wochen.
In der Küche arbeiten wir mit normalem Geschirr, wir mögen kein Melamin etc. Wer es relativ natürlich und dennoch leicht mag, steigt auf
LUMINARC um. Das ist ein Glas Geschirr, was nicht nach Glas aussieht, sehr leicht und bruchsicher ist.
Wenn du gerne und viel im Womo kochen möchtest, empfehle ich dir eine
faltbare Spülschüssel. So verhinderst du, dass die dünnen Abflüsse verstopfen.
Produkte mit Kuschelfaktor
Damit sind Kuscheldecken, Kissen & Bettwäsche gemeint. Es ist so unfassbar schön, seinen eigenen Kuschelkram dabei zu haben. Wer im Frühjahr das erste Mal verreist, wird sich sicher über die eingepackte Fleecedecke freuen, wenn er abends etwas länger draußen sitzen möchte.
Reiseapotheke, Unterlagen, Ausstattung etc.
Yeah, auch das muss sein. Manchmal lohnt es sich natürlich in südlichen Ländern eine Apotheke aufzusuchen, denn die Preisunterschiede sind teilweise schon enorm. Wer aber damit im Urlaub nix zu tun haben möchte, bereitet sich einfach vor.
Bedenke: Campingurlaub bedeutet, dass du wirklich viel draussen unterwegs und an der frischen Luft bist. Du holst dir also relativ schnell einen Sonnenbrand, knickst vielleicht mal um (ich sehr oft) oder verletzt dich an etwas stacheligem etc. So Standard-Mittelchen wie Pflaster, Octenisept, Bepanthen etc. solltest du auf jeden Fall einpacken. Desinfektionsspray kann auch nicht schaden und Anti-Mücken-Spray ist ebenfalls empfehlenswert. Wobei die nationalen Sprays oftmals eine viel bessere Wirkung zeigen, als die Mittel, die wir mit ins Land bringen. Anscheinend sind die Produkte auf die Mückenarten abgestimmt.
Grobe Übersicht | Was sollte dabei sein (Unterlagen):
- Ausweis
- Führerschein
- Auto-Papiere
- Versicherungsunterlagen Womo
- Auslands-Krankenversicherung
- Kreditkarte / EC-Karte
- Bargeld – Kleingeld (oftmals Stellplätzen wichtig / 2€-Stücke)
- Hunde-Reisepass
Küche & Nützliches | unbedingt daran denken:
- Koch- und Essgeschirr
- Besteck
- Korkenzieher, Flaschen- und Dosenöffner
- Schneidebrett
- Taschenmesser
- Schere
- Kerzen
- Streichhölzer
- Taschenlampe
- Batterien
- Geschirrspülmittel
- Schwämme
- Handwaschmittel
- Müllbeutel
- Wäscheleine
- Klammern (die großen Camping-Klammern um etwas zu befestigen)
- Küchenrolle
Ausstattung draussen:
- Campingtisch und -stühle
- Grill & Grillzubehör
- Outdoor-Hundebett
- gemütliches Licht am Abend
- bester Fußabtreter der Welt (hält Sand & Matsche dem Womo fern)
- Kabeltrommel
- Stromkabel
Wichtiges technisches Equipment:
- Ladegeräte
- Smartphone
- Kamera
- Adapter
Deine erste Wohnmobil Reise | die Tourenplanung
Jeder, und wirklich jeder, der das allererste Mal mit dem Wohnmobil reist, sollte sich eine grobe Tourenplanung machen.
Zum einen ist es ungemein hilfreich, wenn man am Anfang ein “sicheres Ziel” hat und ganz ehrlich, es stresst wenn man als Beifahrer (ich) mal eben einen Stellplatz/Übernachtungsplatz suchen muss.
So läuft das nämlich gerne bei uns.
Carsten fährt bis er müde wird und ich muss dann “mal eben und auf die Schnelle” einen Platz finden. Ich habe mir tausendmal vorgenommen, dass ich das so nicht mehr mache und er bringt mich jedes Mal wieder in diese Situation. Bei uns ist es wohlgemerkt dann schon immer dunkel… Auf jeder neuen Strecke mein Hass-Moment!
Plane unbedingt auf deinen ersten Reise kurze Etappen! Du bist das Fahren im Mobil nicht gewöhnt und es ist wirklich “kräftezehrender”. Wenn du erst im Dunkeln (so wie wir) irgendwo ankommst, wird die Reise schnell zum Stressfaktor und hat nichts mehr mit: cool durch die Gegend cruisen zu tun.
Glaub mir einfach 😉
7 Tipps für deinen Tourenplan:
- Dein Wohnmobil hat Breite und Höhe wie du sie bisher nicht gewohnt bist. Lege dir einen Zettel mit den Maßen in Reichweite, damit du jederzeit schauen kannst, wie hoch und breit dein Fahrzeug ist. Auch deine Dachaufbauten musst du mit einrechnen!
- Google Earth bietet dir ganz wunderbare Einblicke in Strecken und auf Zufahrts Gegebenheiten zu Campingplätzen. Nutze es, vor allem, wenn du ein großes Wohnmobil fährst! Wir nutzen, neben den üblichen Apps, auch Google Earth um uns strandnahe Camping-und Stellplätze zu suchen.
- Wohnmobile haben einen weitaus höheren Spritverbrauch als PKWs. Beachte dies bei deiner Streckenplanung und tanke frühzeitig!
- Auch der Hund braucht mal eine Pause und Autobahnraststätten sind keine Abwechslung für ihn. Suche dir vorab einen See oder eine schöne Spazierfläche in der Natur für deine Hunderunden. Auch hierfür nutzen wir Google Earth.
- Die landschaftlich schönere Strecke ist oftmals zeitraubend. Entweder ist für dich der Weg das Ziel oder du willst schnell ankommen… dann plane entsprechend. Campingplätze sind nicht bis spät in den Abend besetzt und die üblichen Durchreise-Stellplätze früh am Nachmittag vielleicht schon ausgefüllt.
- Hab immer eine alternative Übernachtungsmöglichkeit im Hinterkopf
- Schlafe niemals an Autobahnraststätten sonder fahre lieber ins nächste Dörfchen und stelle dich dort an die Straße, Parkplatz, etc.
Touren planen via Google Maps:
Neben Google Earth nutzen wir natürlich auch Google Maps für unsere Planung. Klassische Karten sind kaum noch an Board. Warum auch?
Mittels Street View kann man selbst auf dem Handy sehen, was Sache ist, sich mit der Route und den Gegebenheiten vor Ort vertraut machen.
Auch das Herunterladen von Karten bietet die Maps App, also jeder kann damit so arbeiten, wie er es benötigt. Durch das Herunterladen kann man die App auch offline nutzen wenn das gewünscht ist. Und auch bei stauigen Situationen ist Google Maps sehr aktuell was die Verkehrssituation betrifft.
Tipp: Sollte sich vor dir ein längerer Stau abzeichnen, fahre einen Rastplatz an, koche dir in Ruhe was und entspanne bis sich der Stau aufgelöst hat. Dafür hast du dir ja ein Wohnmobil gekauft, also brauchst du nicht im Stau zu stehen und hinter dem Steuer zu versauern.
Das Beladen deines Campers
Wichtig, mega wichtig: Solltest du deinen Camper nicht entsprechend packen, wirst du kein gutes Fahrgefühl generieren können. Dazu gehört es unbedingt, dass du die schweren Dinge unten im Camper platzierst. Schwere Gegenstände haben in den Hängeschränken nichts verloren!
Achte auch auf die Achslast, vor allem bei Campern unter 3,5 Tonnen. Oftmals liegt die große Last auf der Hinterachse. Heckgarage mit schweren Werkzeugen und eventuell noch E-Bikes, Ersatzakkus usw. Dann die Wasser-und Abwassertanks. Denke jetzt daran, nicht auch noch die Wasserkästen, etc. dort zu lagern. Gemüse-Dosen oder andere Lebensmittel und Utensilien dann lieber im vorderen Bereich des Fahrzeugs unterbringen!
Beladen der Heckgarage
Du denkst auf jeden Fall daran, dass du alles fest verstaust, OK? Nichts darf wackeln, ruckeln, hin-und herfliegen. Wenn man die erste Wohnmobil Reise antritt, macht man einfach gerne mal noch Fehler beim Beladen, aber es wird mit jeder Reise besser 😉
Stelle dir einfach die folgenden Fragen und checke ab, was davon für dich wichtig ist:
- habe ich das Minimum an Werkzeug dabei wie z.B. Wagenheber und Radmutternschlüssel, Warndreieck, Auffahrkeile und Lampe?
- ist ein elektrisches Heizgerät dabei falls die Heizung mal ausfällt (eher so fürs Wintercamping wichtig)?
- Stromkabel und Adapter Stecker sowie Wasserschlauch mit Adaptern sollten an Bord sein. Diese bewahrst du am Besten so auf, daß du sie schnell erreichen kannst, ohne wieder alles auspacken zu müssen, denn das werden die ersten Utensilien sein, die du bei der Ankunft benötigst.
- Hat das Reserverad den richtigen Druck für den möglichen Wechsel?
- Sind Kühlflüssigkeit, Scheibenklar, Bremsflüssigkeit und passendes Motoröl dabei?
- Es sollten immer eine Rolle Zewa und einige Paare Gummihandschuhe an Bord sein, wir haben auch einen Staubsauger dabei
- Wenn Du dann noch an die Luftpumpe für die Fahrräder gedacht hast, kannst du ja schon fast starten…..
Gute Vorbereitung ist normalerweise Alles. Doch bedenke auch, man kann am Aufenthaltsort jederzeit einkaufen, also mach dir nicht zu viel Stress im Vorfeld.
Einräumen des Innenraums:
- Alle Schränke müssen gut geschlossen sein. Also richtig zu, nicht nur angelehnt. Bitte überprüft dies auf euren ersten Fahrten. Du solltest so packen, dass nichts durch die Gegend fliegen kann, auch bei plötzlichen Bremsmanövern nicht.
- schwere Dinge niemals nach oben in die Schränke!
- Der Kühlschrank kann und sollte einen Tag vorher vorgekühlt werden und mit Bedacht gefüllt werden. Auch hier gilt, klapperfrei packen und vor der Fahrt fest verschließen erspart dir schon nach der ersten Kurve eine Zwangspause. Mir ist es schon mindestens ein Dutzend mal passiert, dass die Lebensmittel in der Kurve rausflogen.
- Es empfehlen sich Kunststoffdosen für Butter, Aufschnitt und selbst gekochtes Essen. So hat man immer Ordnung im Kühlschrank und Übersicht.
- Ausser den Sitzkissen sollten keine beweglichen Teile im Fahrzeug herumliegen.
- Auch das Badezimmer muss kontrolliert werden, damit nichts kaputt geht wenn die teuren Creme-Döschen aus den Schränken fallen oder die elektrische Zahnbürste in einer Ecke landet.
- Im Winter heizen wir den Wohnraum schon vor und haben somit ein super kuscheliges Klima wenn´s dann los geht.
- Auch deine Batterien sollten gut geladen sein, damit die Lichtmaschine nicht die ganze Arbeit verrichten muss.
- Wenn es deine Gasanlage es vom Gesetzgeber her zulässt, kann sie bei größeren Fahrzeugen während der Fahrt mitlaufen und die Fahrzeugheizung kräftig unterstützen.
- Warnwesten sollten in greifbarer Nähe sein und alle Scheiben vorab gut geputzt werden
Wohnmobil Check aussen:
Auch außen sollte selbstverständlich auf einige Dinge geachtet werden. Hier geht es nicht nur um Fahrtüchtigkeit, sondern auch um Camping-relevante Anpassungen.
Achte also auch darauf:
- Reifendruck muss stimmen!
- Alle Ablaufventile für Grauwasser, Frischwasser sollten geschlossen sein
- Alle Außenklappen fest verschließen (abschließen)
- Gasflaschen müssen immer gesichert sein und die Absperrventile gecheckt
- sind alle Dachluken geschlossen?
- sind alle Fenster zu?
- ist die Antenne eingefahren?
- ist die Stufe auch eingefahren?
- ist die Aufbautür verschlossen?
Kontrolle des Motorraums
Hat unser Mobil länger gestanden, oder planen wir eine längere Weiterreise, checkt Carsten auch immer den Motorraum. Obligatorisch. Zeit genug hat man im Urlaub dafür.
Was wird geprüft?
- Kontrolliere alle Flüssigkeiten wie Ölstand, Scheiben Wischwasser und eventuell Frostschutz, Bremsflüssigkeit und Kühlwasser
- Saubere Scheiben sind ein klares Muss
Weitere Empfehlungen vor Antritt der ersten Fahrt
Dein neues Fahrzeug ist eventuell etwas unübersichtlich, also fahre vorsichtig und halte immer genug Platz zum Vordermann ein. Eine Notbremsung in so großen Fahrzeugen bringt dich unnötig ins Schwitzen. Der Bremsweg ist um einiges länger, als du es bisher gewohnt bist!
Wenn Du einparkst, verlass dich nicht nur auf deine eventuell vorhandene Rückfahrkamera, nimm dir Zeit und lass dich einwinken. Keine Hektik, jeder kann mal etwas warten und Rücksicht nehmen!
Besonders das Einwinken bietet hohes Stresspotential, wenn es sich hinter dir bereits staut. Überlege dir mit deinem/r Co-PilotIn eindeutige Signale und wie ihr euch verständigen wollt. Dies sollte zur Routine werden und jeder muss sich an die Signale halten, damit die Urlaubsreise entspannt verlaufen kann.
Vor der Fahrt in die Urlaubsregion solltest du dir genau anschauen, wie die Geschwindigkeitsregeln in den einzelnen Ländern sind, eben auch speziell für deine Fahrzeugklasse. Am besten machst du dir eine übersichtliche Liste, damit du jederzeit den Überblick behältst und angepasst fahren kannst.
Mach dir für den Anfang einen Aufkleber ans Armaturenbrett mit den Fahrzeugabmessungen.
Die Durchfahrtshöhe unter Brücken ist jetzt auch für dich als Wohnmobilfahrer ein Thema. Die Angaben im Fahrzeugschein berücksichtigen in der Regel nicht die Aufbauten wie zum Beispiel Dachboxen, Satellitenanlage oder Dachklima.
Mache dir die Mühe und vermesse die tatsächliche Höhe für dein Fahrzeug vor Reisebeginn.
Wie läuft das mit den Wassertanks?
Klar, für die Toilettenspülung und zum Duschen, Spülen benötigst du Wasser. Aber musst du deshalb dir den Tank direkt vor Abfahrt vollmachen? Gerade im Hochsommer gehen wir tatsächlich zwischendurch auch mal duschen und eine fremde Toilette nutze ich unterwegs sowieso nie. Aber ein voller Tank bedeutet auch immer Gewicht und wie anfangs schon berichtet, erweisen sich dann die Kasseler Berge tatsächlich als Berge.
Sei also unterwegs sparsam was deinen Wasserverbrauch betrifft und fülle den Tank mit Bedacht. Grauwasser solltest du vor einer längeren Reise grundsätzlich ablassen.
Wir haben in unserem Phoenix 450 L Frischwasser und 120 L Abwasser. Jetzt stell dir mal vor, wir würden mit diesem Zusatzgewicht die spanischen Berge in Richtung Portugal meistern wollen… Unser Spritverbrauch wäre so viel höher!
Abwasser bitte immer nur an den dafür vorgesehenen Stationen ablassen! Alles andere zählt zu Umweltverschmutzung und wird geahndet, bzw. macht man sich damit keine Freunde. Man lässt auch nicht den Hahn nur ein bisschen auf und fährt vom Platz, so nach dem Motto “tröpfelt ja nur” – das wird gar nicht gern gesehen.
Tipps fürs Frisch -und Abwasser
Auf Camping-und Stellplätzen sind die Frischwasser-Stationen und Toiletten-Reinigungs-Stationen oftmals dicht nebeneinander. Wir haben so häufig gesehen, dass Frischwasser mit dem Schlauch nachgefüllt wurde, der für die Toilettenreinigung vorgesehen ist. Das kann richtig schief gehen und ist für Menschen mit schwachem Immunsystem eine echte Katastrophe!
Deshalb gilt: Frischwasser immer nur mit deinem eigenen Schlauch tanken! Begutachte auch unbedingt den Hahn, damit du nicht das “falsche Wasser” in dein Womo einfüllst. Sind die Tanks erstmal kontaminiert, wird es auf Reisen nicht ganz einfach sein, diese wieder clean zu bekommen.
Es gibt verschiedenen Möglichkeiten den Wassertank auf Verkeimungen vorzubereiten und vorzusorgen. Gerade dann, wenn man ein gebrauchtes Wohnmobil fährt wie wir, ist es wichtig sich um die Wasserqualität und die Reinigung der Tanks Gedanken zu machen. Schließlich weiß ich ja nicht, ob unsere Vorbesitzer irgendwann mal “den falschen Hahn” benutzt haben.
Hier sind ein paar Produktempfehlungen mit Verlinkung
Hygiene Trio für Wassertanks von WM Aquatec &Wasseraufbereitung mit Micropur
Campingplatz oder Stellplatz ❓ du hast die Wahl ★ deine erste Wohnmobil Reise
Sich darüber klar zu werden, wie man reisen und wohnen möchte, ist ein ganz wichtiger Punkt bei der Vorbereitung deiner Reise. Neben Budget-Gründen sollten auch die folgenden Fragen eine Rolle spielen:
- Ist meine Reise eine Sightseeing-Tour und ich bin tagsüber überwiegend außer Haus? Dann bietet sich ein Stellplatz super an.
- Bedenke: auf vielen Stellplätzen ist das Aufbauen der Terrasse nicht erwünscht & somit kommt auch nicht unbedingt das heimelige Gefühl auf.
- Habe ich Haustiere dabei und verbringe auch recht viel Zeit am Mobil? Oder brauche sicher Strom für die Klimaanlage während ich unterwegs bin? In diesem Fall bevorzugen wir Campingplätze. Markise raus, Terrasse aufbauen, Wiese – für unsere Vierbeiner die optimale Situation.
- Besuche ich Sehenswürdigkeiten in Großstädten wie Barcelona, Paris, Marseille? Dann würd ich immer empfehlen auf einen gut gesicherten Campingplatz zu gehen und würde immer überlegen, wo die wenigsten Berührungspunkte mit schnellem Diebstahl möglich sind. Wer möchte schon im Urlaub auf die Suche nach neuen Ausweisen, Geld, Bankkarten gehen?
Wir nutzen Stellplätze überwiegend für Zwischenübernachtungen oder am Atlantik in Frankreich. Diese Stellplätze funktionieren fast wie Campingplätze, nur die Lage ist einfach viel besser, nämlich direkt an der Düne 🙂
Dann verzichte ich auch mal gerne auf Rasen unter meinen Füßen.
Dann gibt es natürlich noch die normalen Campingplätze und Luxus (Glamping) Plätze. Hier sind die Unterschiede immens. Es ist sehr wichtig, dass du dich vorher genau informierst und dich selbst eben hinterfragst, was dir wohl gefallen könnte.
Dazu zählt es eben auch genau zu überlegen, ob du dich für den gesamten Urlaub an einen Platz binden möchtest. In der Hauptsaison muss man oftmals vorab reservieren und einen Großteil des Betrages anzahlen, was wir als kritisch empfinden, wenn wir den Platz noch nicht kennen.
So sind wir immer genau dann “reingefallen”, wenn wir uns mal für die teureren Plätze mit Saunalandschaft und Wellness entschieden haben. Geblendet vom Wellnessangebot haben wir völlig übersehen, dass die Parzellen dann meist mini klein waren und der Platz an sich eben überhaupt nicht großzügig, weitläufig oder naturnah. Oftmals haben wir nur eine kurze Runde gedreht und sind direkt weiter gefahren. Jetzt stell dir mal vor wir hätten schon gebucht und vorbezahlt.
Auch hier zahlt es sich wieder aus via Google mal über den Platz zu “fliegen”.
Wir haben für uns festgestellt, dass vor allem die einfacheren Plätze zu unserem Reiseverhalten passen. Das hat keine finanziellen Hintergründe, sondern wir lieben es einfach uns je nach Gusto auf eine Wiese stellen zu können.
Besonders schön ist es für uns beispielsweise am Pont du Gard, dort kann man, wenn es das Wetter erlaubt, direkt am Fluss stehen.
Link zum Pont du Gard Camping in Remoulins
Ein anderer toller Platz ist in Saintes Maries in der Camargue. Allerdings hat dieser Platz eben auch kleine, überlaufene Areale. Wir stehen immer an dem einen Ende am Tiki – Beach. Das sind zwar die teuersten Plätze mit Wasser, Abwasser, Strom und schnellem W-Lan, aber dort haben wir einfach genug Platz und Ruhe.
Das erste Mal on the road ❤ mit dem neuen Mobil
So, alles gepackt und gecheckt und endlich kann es losgehen. Mache dir rechtzeitig Gedanken, wo die richtigen Plätze für alle Beifahrer sind. Wir hatten zum Beispiel die Dinette für die Hunde eingeplant, naja – die Hunde hatten einen anderen Plan…
Der Lieblingsplatz der Setterin war zwischen den Fahrersitzen, mit Kopf auf Carstens Gas-Fuß – was ganz wundervoll war, vor allem dann wenn der Schädel immer schwerer wurde…
Tausendmal wurde der Hund verjagt – tausend und ein Mal war sie wieder da.
Der kleine Terrier zitterte wie Espenlaub, wenn er nicht vorne bei mir sitzen durfte. Kann ich das aushalten, bis Frankreich? bis Portugal?
NEIN
Also wurde nach der ersten Etappe umgebaut. Terrier nach vorn ins Körbchen, für die Setterin eine Sperre, damit sie nicht mehr vorkrabbeln konnte. Sie hat dann ein Luxusbett auf der umgebauten Dinette bekommen und wurde angeschnallt. Am Schnarchen konnten wir erkennen, dass sie sich wohl fühlte.
Ich gestehe – unsere Hunde waren wirklich nie richtig perfekt gesichert. Dafür schleichen wir aber auch durch die Gegend. Brachte uns vielleicht ein paar Karmapunkte, es ist zum Glück nie etwas passiert.
Würden wir beim neuen Hund anders vorgehen? Wenn er weniger ängstlich als der Terrier ist, ja.
Weiter geht’s mit der richtigen Sicherung der Mitfahrer:
Kinder und Haustiere sichern
Zuerst hoffen wir mal, dass du die richtige Größe deines Mobils für deine Art zu reisen gewählt hast. Schließlich gibt es auch beim Camping Regentage und auch für die Fahrzeit ist genügend Platz wirklich wichtig. Und auch an tristen Tagen, will man sich nicht permanent auf die Füße treten, dann ist die Entspannung nämlich schnell dahin.
Logisch sollte sein, dass kleine Kinder im Kindersitz mitfahren. Die größeren sitzen angeschnallt in der Dinette. Ich möchte niemandem Angst machen, aber die ADAC Unfall-Tests von Wohnmobilen geben nicht viel Raum zur Freude. Also passe deinen Fahrstil unbedingt dieser Tatsache an. Als pflichtbewusster Familien-Womo-Fahrer ist die rechte Spur DEINE SPUR!
Wenn du nicht auf die klassischen Fragen wie: “Papa wann sind wir endlich da?” stehst, sorge für genügend Spielmöglichkeiten in der Dinette. Im Grunde ist so eine Womo Fahrt an der Dinette nämlich echt spitze!
Leider muss man zwingend zuerst die vorderen Sitzplätze belegen, aber manchmal, wenn wir so einen “Fahrtag” haben, sitze ich auch mal gerne hinten und hab den Laptop an.
Hunde fahren am Besten unter dem Tisch in einer Box, oder angeschnallt an der Dinette. Natürlich gibt es viele spezielle Umbauten für Hunde.
Ich finde die Heckgaragen-Varianten mit fester Box auch immer sehr praktisch, vor allem wenn man große Tiere dabei hat. Das zahlt sich dann auch vor Ort aus. Aber unsere hätten das dort während der Fahrt einfach nicht ausgehalten.
Und wenn der Hund unglücklich ist, bin ich auch nicht glücklich.
Reelle Kostenplanung
Wer nicht aus dem Vollen schöpfen kann, sollte auch vorab einen Kostenplan aufstellen. Dazu gehört unter anderem auch eine Übersicht der geplanten Kosten für Campingplatz, Diesel, Verpflegung usw.
Oftmals sind es die kleineren Ausgaben, die sich dann am Ende des Tages summieren und auch den Großteil der Kosten ausmachen. Beim ADAC kannst du dir die Mautgebühren im Routenplaner berechnen lassen.
Studien besagen, dass ein Camper am Tag im Schnitt zwischen 90€ und 110€ am Urlaubsort lässt. Darin enthalten sind natürlich Übernachtung und Diesel. Wer sein Mobil gemietet hat, kommt natürlich noch höher.
Den Hauptteil der Kosten tragen sicherlich die Übernachtungen. Hier ist die Spanne sehr variabel. Du kannst für 0€ auf einem Stellplatz ohne Infrastruktur leben oder auf einem Luxus Campingplatz gehen und bis zu 50€-80€ die Nacht ausgeben. Es kommt natürlich auch immer darauf an, mit wie vielen Personen du reist und ob für die Hunde hohe Gebühren fällig werden.
Sparen kannst du in den Nebensaisons super gut mit sogenannten Campingkarten. Meine Freundin Isa hat da einen tollen Artikel für dich:
5 Camping-App Empfehlungen von uns
Hier solltest du dich auf jeden Fall einmal umsehen und inspirieren lassen. Im Vorfeld und natürlich unterwegs wenn du nach einem neuen Übernachtungs- oder Urlaubsplatz suchst.
- ACSI Card App
- Campercontact
- Promobil Stellplatz Radar
- ADAC Stellplatzführer
- Park4Night
Wer darf das neue Wohnmobil eigentlich fahren?
Das hängt nun wirklich vom Mobil ab. Unter 3,5 Tonnen darf jeder mit einem normalen Führerschein B bzw. Klasse 3 an´s Steuer, über 3,5 Tonnen dürfen wir mit den älteren Führerscheinen und der Klasse B96.
Bei einem neuen Mobil ist es wirklich ein ADAC Fahrsicherheitstraining für Wohnmobile zu absolvieren. Du weißt es selbst: Bremsweg, Ausschwenken der Hinterachse, Breite etc. – nichts ist hier wie beim PKW.
Hast du nicht die Möglichkeit ein Fahrsicherheitstraining zu absolvieren, übe das Einparken auf leeren Parkplätzen etc. Oftmals eignen sich offene Baumarkt Parkplätze, oder fahre einfach mal eine Raststätte auf der Autobahn an. Hier kann man, wenn es nicht gerade voll ist, rangieren auch ganz gut üben.
Es wäre sinnvoll, wenn du das Mobil dafür schon beladen hast, damit du dich an die Schwerfälligkeit gewöhnst.
Proviant für deine erste Wohnmobil Reise ★ schon zu Hause vorbereiten
Es wird oft so sein, dass du ganz schön kaputt bist von der Fahrt und Carsten und ich sind ja der Meinung, dass Womo fahren irgendwie hungrig macht. Deshalb wird bei uns immer vorgesorgt, was sich wirklich bewährt hat.
- Frikadellen und Kartoffelsalat
- Löffel Salate wie griechischer Bauernsalat
- Bolognese Sauce
- Gulasch
Diese Dinge sind meist mit an Board, im Froster oder Kühlschrank und tauen schon mal unterwegs auf. Dann müssen am Abend nur noch die Nudeln ins Wasser und man hat relativ schnell ein wirklich gutes, warmes Essen auf dem Tisch. Mach dir deinen Kühlschrank ruhig voll, damit du die ersten Tage nicht direkt auf Einkaufstour musst. Das nimmt Druck raus und sorgt für Entspannung.
Wenn du Anregungen brauchst, dann schau gerne auf unseren Rezeptseiten vorbei.
Perfekte Rezepte für unterwegs
Unterwegs kochen im Fahrzeug
Es gibt Menschen, für die ist das ein NoGo. Die möchten im Urlaub einfach Essen gehen oder sie grillen, ich kann das gut verstehen. Wir lieben das Kochen einfach immer. Egal ob daheim oder unterwegs.
Für uns gehören diese Lebensmittel als Grundausstattung in den Camper:
- Reis
- Nudeln
- Gewürze
- Gemüsebrühe ohne Glutamat
- Kaffee (löslich und Kapseln)
- Kräuter-und grüner Tee
- Öl und Essig
- Tomatensauce
- Fischdosen
- Kichererbsen
- Dosensuppen für den Notfall
- Wiener Würstchen (für Mensch & Hund)
- Wurst, Käse, Marmelade, Butter…
- Körnerbrot frisch und länger haltbar
- Knäcke für den Notfall
Manchmal bin ich auch mit meiner besten Freundin unterwegs, eine reine Mädelstour. Ist jetzt schon was länger her, aber würde mal wieder Zeit werden. Wir waren in der Provence & an der Cote Azur und haben es dort zum Beispiel geliebt am späten Nachmittag in der Strandbar zu essen. Spät abends gab es dann meist noch (zum Rosé) Baguette und Käse, auf unseren Tagesausflügen zum Beispiel haben wir es aber geliebt zu Kochen.
Ich erinnere mich gerne an unseren
Besuch von der Abtei Senanque, wohin wir uns sehr früh auf den Weg machten um einen guten Parkplatz zu bekommen. Dort angekommen, wurde erst einmal der Herd angeschmissen und es wurden Rühreier gemacht. Das war so herrlich!
Auf dieser Reise entstand einer meiner ersten Blogbeiträge hier für die Website. Wenn es dich interessiert, kannst du ihn gerne hier nachlesen:
Ratschläge und To-Do´s kurz vor dem Start in deine erste Wohnmobil Reise
- Kleingeld im Handschuhfach?
- Kreditkarte griffbereit?
- Navi OK – solange es speziell für Womo/LKW ist (es sein denn du hast ein wirklich schmales, kleines Mobil) – bei Unsicherheiten mit Google Maps gegenprüfen
- Taschenlampe griffbereit?
- Lecker Kaffee zur Hand im
Thermobecher (für mich ist der Contigo einfach die beste Wahl, weil er lange warm hält und absolut nicht ausläuft. Du kannst ihn dir im Grunde auch in die Handtasche stopfen und auf Sightseeing Tour gehen, nix läuft aus, auch nicht kopfüber)
Wie sieht’s denn aus mit Frei stehen?
Frei Stehen ist eine ganz wunderbare Sache, wenn man sich an die Regeln hält und den Einheimischen mit seinem Verhalten nicht auf die Nerven geht. Gegenseitige Rücksichtnahme wird aber gern vergessen oder geistig ausgeblendet. Man will ja schließlich seinen Spaß, man ist ja im Urlaub, Sabbatical oder Influencer.
Wer frei stehen möchte muss unbedingt ordentlich ausgerüstet sein. Wichtige Faktoren sind eine gut berechnete Solaranlage & entsprechende Speicherkapazitäten. Wir empfehlen hier grundsätzlich Lithium Eisenphosphat Batterien, da du diese voll nutzen & schnell wieder aufladen kannst, ohne Angst vor Tiefenentladung haben zu müssen. Dann klappt es auch mit autark reisen in der Nebensaison & im Winter.
Wenn du Fragen zu Lithium oder der Konfiguration deiner Solaranlage hast, dann melde dich gerne bei Carsten, er berät dich gerne.
0173 903 6655
Viele spannende Produkte findest du in unserem Onlineshop & sehr viel Wissen rund um Autarkie im Ratgeber.
Ich gehe jetzt hier nicht auf die rechtliche Sachlage des Freistehens und die Konsequenzen ein, darüber kannst du dich an anderer Stelle informieren.
Zum Beispiel hier (Link)
7 Regeln beim Freistehen
Regel No.1 Freistehen:
- Mit dem Wohnmobil frei stehen ist in den meisten Ländern nicht erlaubt.
Punkt. Aus. Ende.
Bevor der Campingboom einsetzte, konnten wir wunderbar überall freistehen und niemand hat sich wirklich dafür interessiert. Dann kamen die Massen an Vanlifern in ihren ausgebauten Kastenwagen und haben in Portugal (nur ein Beispiel) den Naturpark Costa Vicentina “zugeschissen”, der Wind trug die Klopapierfahnen kilometerweit ins Landesinnere und niemand will uns dort mehr sehen. Und somit kommen wir zu Regel Nummer 2:
Regel No.2 Freistehen:
- verhalte dich unauffällig, nimm deinen Müll mit und benutze bitte deine eigene Toilette
Regel No.3 Freistehen:
- wenn du keine Toilette an Board hast, kannst du nicht freistehen
Regel No.4 Freistehen:
- Camping-ähnliches Verhalten ist verboten, schon das Ausfahren der Trittstufe zählt dazu
Regel No.5 Freistehen:
- Du darfst in den meisten Ländern übernachten um die Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen
Regel No.6 Freistehen:
- mal frei in der Natur zu übernachten mit Blick auf den tosenden Atlantik (Beispiel) ist ein absoluter Genuss und sollte als dieser betrachtet werden. Es ist KEIN “Sparmodell”. Es ist ein Lebensgefühl. Niemand sieht es mehr gerne, wenn wir Vanlifer tagelang, wochenlang, monatelang auf Strandparkplätzen campieren. Mit diesem Verhalten versauen die Personen (die es noch immer nicht begriffen haben) allen anderen die Möglichkeit, mal die eine oder andere Nacht dort zu verbringen, weil diese Form des “Campings” dann geahndet wird. Denkt mit, nur weil man diese Menschen zu Egoisten erzogen hat, müssen sie nicht unweigerlich für immer so leben.
Regel No.7 Freistehen:
- wenn du dir einen Stell -oder Campingplatz nicht leisten kannst, dann bleib zu Hause. Du fährst auch nicht in´s Hotel, wenn du es dir nicht leisten kannst. Camping ist schon lange keine billig-Urlaubsform mehr, verabschiede dich bitte von diesem Gedanken, merci.
Resümee
Peace & Love
Jetzt ist das natürlich ganz schön viel Content hier. Der dich aber keinesfalls überfordern soll. Wenn du Hilfe benötigst, fragen! Scheue dich nicht andere um Hilfe zu bitten. Man merkt dir sowieso an ob du Anfänger oder “alter Hase” bist, ganz unweigerlich.
Wir sind am Anfang auch echt viel ums Womo gelaufen, haben hier und da geschaut, etc.
Eine kleine Story noch am Schluß dieses Artikels.
Eine unserer ersten Winterreisen ging nach Nordfrankreich während Karneval und was soll ich sagen, es wurde richtig kalt! Du hast ja jetzt hier vielfach unseren ersten Camper gesehen, den von 1986. Kein doppelter Boden oder ähnlicher Luxus. Wir haben einfach genug Gasflaschen dabei gehabt für ein langes Wochenende (merke: kein Stromanschluss am Stellplatz) und haben es auf uns zukommen lassen.
Ich war ängstlich wegen der Gasheizung. Altes Auto, mit Gas keine Erfahrung… (Heute vertraue ich unserem Gasprüfer und geniesse es, es immer warm zu haben). Auf dieser Reise haben wir uns aber dazu entschieden in der Nacht die Heizung aus zu machen, weil ich Schiss hatte.
Am nächsten Morgen war einfach alles eingefroren. Wassertanks, Leitungen, Eis an den Fenstern (innen). Man, wir haben so Glück gehabt, dass nichts kaputt gegangen ist… Die Nachbarn hatten ihren Spaß mit uns. Die saßen im Tanktop auf der Couch und haben uns eingeladen, damit wir uns aufwärmen konnten.
Was ich sagen will: wir haben auch idiotische Fehler gemacht und hatten richtig Glück, dass nichts passiert ist. Heute lachen wir so sehr darüber. Und wir hätten nicht so viel Freude am Campen gefunden, wenn uns diese witzigen Dinge nicht passiert wären.
Also, keine Angst! Einsteigen, los fahren und den Trip genießen!
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Liebe Doreen, wow – das ist ja so ein unfassbar toller, umfangreicher und spannender Artikel! Wirklich alles drin, was man als Anfänger wissen muss. Wir liebäugeln ja auch seit Ewigkeiten mit einem Wohnmobil und ich werde mir den Artikel daher schön bookmarken, da ich ihn bestimmt noch einmal brauchen werde. Auch deine Checklisten sind ja sowas von praktisch. Echt supertoll. Danke für all die Mühe, die du dir gemacht hast! <3 Liebe Grüße Rebecca
Liebe Rebecca, ich freue mich, dass Du bei mir etwas hilfreiches gefunden hast. Sonst hole ich mir die Hunde-Tipps ja immer bei Dir.
Gib Bescheid, wenn Ihr ein Wohnmobil ins Auge gefasst habt, ich kann bei der Auswahl sicherlich helfen.
Liebe Grüße,
Doreen