Massive Waldbrände 2017
Viele von euch haben es wahrscheinlich schon in den Nachrichten mitbekommen, in Südfrankreich und Portugal sind zum Teil großflächige Feuer ausgebrochen. Beliebte Urlaubsziele, wie die Gegend rund um Hyéres und Saintes Tropez (Südfrankreich), sind betroffen.
Auf einer Fläche von mehr als 600 ha sind mehr als 500 Feuerwehrleute im Einsatz um die Waldbrände unter Kontrolle zu bringen.
Insgesamt sind im Südosten Frankreichs sowie auf Korsika über 5000 ha Land abgebrannt.
In Portugal wurden 20 Dörfer evakuiert. Südlich von Lissabon mussten in der Region Setubal mehr als 500 Menschen ihre Häuser verlassen.
In Frankreich geht man in einigen Fällen von Brandstiftung aus. Das Verheerende ist, dass die starken Winde immer wieder dazu führen können, das die Brandherde außer Kontrolle geraten.
Starke Winde in Südfrankreich
Wenn man eine Reise in den Süden Frankreichs plant, dann erwartet man nicht unbedingt starke Winde. Dennoch können diese warmen und trockenen Böen einem so richtig den Urlaub vermiesen. Der sogenannte Mistral kommt, ohne Vorwarnung und wie ein ungebetener Gast, heran gerauscht und bleibt auf unbestimmte Zeit.
Auch in dieser Saison soll der Mistral sehr kräftig getobt und die Feuer voran getrieben haben.
Die Waldbrände in Südfrankreich 2017 – wer ist betroffen
Tragisch ist, dass gerade an der südfranzösischen Küste nahe Saint Tropez, die begehrtesten Campingplätze an der Mittelmeerküste betroffen sind. Diese Region, rund um Hyéres im Department Var, zählt nicht nur zu den schönsten Reisezielen Europas, sondern besitzt hervorragende Plätze in geschützter Natur, teilweise sogar mit direktem Strandzugang.
Es wurden in den letzten Tagen Campingplätze evakuiert und 10.000 Urlauber in Turnhallen untergebracht. Von den Waldbränden besonders betroffen waren die Plätze in den Gegenden rund um
- Bormes-les-Mimosas
- Le Levandou
- La Londes-les-Maures
- La Croix-Valmer
- Artigues
- Ramatuelle
Grundsätzlich kennen wir die Gefahr von Waldbränden in dieser Region schon seit Jahrzehnten.
Wer schon einmal durch Südfrankreich gefahren ist, kurz nach einem dieser Brände, wird wohl niemals den noch tagelangen in der Luft liegenden Geruch dieser verheerenden Feuer vergessen.
Wie wird eigentlich gelöscht?
Rund um die Route Napoleon, sind wir schon durch völlig verbrannte Gegenden gefahren. Ich bin wirklich froh sagen zu können, dass wir mit unserem Wohnmobil noch nie vor Ort waren, während die Waldbrände gewütet haben.
Wer im Fernsehen die letzen Aufnahmen gesehen hat, wie Löschflugzeuge über am Strand übernachtende Touristen fliegen und versuchen den Waldbränden Herr zu werden, der kann sich kaum ein skurrileres Bild vorstellen.
Wie muss das sein, wenn man nachts im Wohnmobil versucht zu schlafen und mit der Gefahr lebt, dass selbst die gelöschten Areale wieder aufflammen könnten?
Wikipedia sagt, die effektivste Form zu löschen ist die Kombination aus Löschflugzeugen und „Bodentruppen“. Es gibt aber auch sogenannte Smokejumper, die über einem Brand mit einem Fallschirm abspringen und vor Ort löschen. Na, da ziehe ich doch mal meinen Hut vor…
Farbiges Löschwasser
Ich frage mich ja immer, was es wohl mit dem farbigen Löschwasser auf sich hat. Deshalb habe ich ein wenig recherchiert und bin auf die Info gestoßen, dass es sich um ein „Fire Redardent“ handelt, eine auf Wasser basierende dicke und glibberige Flüssigkeit. In diesem Wasser sind verschiedene Chemikalien untergebracht. Die Mischung ist abhängig von der Intensität der Brände und davon, WAS gerade brennt. Dieses Retardent dient dem Kühlen und Verkürzen der Brandintensität und reduziert die Wiederentflammbarkeit. Die Beschaffenheit ist so „klebrig“, dass sich das Löschmaterial geradezu an die Brandherde „andockt“ und somit effektiver wirkt als schnell verfließendes Wasser.
Oftmals wird sogar Dünger beigemischt, damit die verbrannten Bereiche schneller wieder aufleben. Farbig ist die Brandbekämpfungsflüssigkeit, damit die nachfolgenden Flugzeuge sehen können, wo schon Löschmaterial abgeworfen wurde.
Portugal
Wenn man die Bilder aus Portugal von den letzten Waldbränden im Juni in Erinnerung hat, wo mehr als 64 Menschen zum Teil in Ihren Autos verbrannt sind, stellt sich sicher manch einer die Frage, wo können wir in der Nachsaison ein sicheres Urlaubsdomizil für unseren Campingurlaub finden?
Die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre, hat nicht nur in Portugal, sondern auch in vielen Bereichen Spaniens zu erhöhter Waldbrandgefahr geführt. Aber es geht nicht nur um Brände. Manche Regionen haben diskutiert die Wasserversorgung in der Hauptsaison einzuschränken um die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zu garantieren.
Auch in Portugal spricht man dieses Jahr wieder von „trockenen warmen Winden“, die die Feuer noch weiter angefacht haben.
Insgesamt waren im Juni 2017 mehr als 60 Waldbrände in Portugal aktiv, die meisten davon in der Mitte des Landes. Dies bedeutet für uns Urlauber, dass wir, zumindest an der Algarve, keine Einschränkungen zu befürchten haben. Selbstverständlich sollte sein, dass man nicht in den Tag hinein lebt, sondern die Meldungen zu dem Thema verfolgt.
Gut ist ja, dass wir Camper relativ flexibel sind bei der Auswahl unserer Reiseziele. Für uns soll es direkt nach dem Caravan Salon in Richtung Süden losgehen. Aber entschieden haben wir uns noch nicht. Seit 10 Jahren sind wir immer um diese Jahreszeit in Portugal und wir hatten eigentlich geplant, in diesem Jahr die Côte Azur und die Provence zu besuchen und uns mal richtig Zeit zu lassen. Eben genau diese Region, die so schlimm betroffen ist.
Wie würdest Du denn entscheiden? Nach Portugal oder Südfrankreich?
Kennst Du schon meinen Bericht über die schönsten 12 Strände zum Freistehen in Portugal? Oder meinen Beitrag über die tollen Sehenswürdigkeiten der Provence?
Schau dich dort einfach mal um und laß dich für deine nächste Reise inspirieren!
Bis bald, wir sehen uns – on the road…
Love & Peace,
Doreen
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