Was der südfranzösische ✩ Pastis ✩ und meine Heimatstadt gemeinsam haben, erfahrt ihr in diesem Artikel
Wer durch Südfrankreich reist und das Savoir Vivre zelebriert, konsumiert in der Regel nicht nur die tollen Weine, sondern probiert auch gerne mal einen Pastis.
Die Meisten wissen ja schon das Pastis ein Anisschnaps ist, der erstmalig 1932 in Marseille produziert wurde.
Es gibt geschmacklich große Unterschiede und unterschiedliche Hersteller, wie zum Beispiel der bekannteste Hersteller Ricard
Anis ist 2014 zur Gewürz-und Heilpflanze des Jahres in Deutschland gewählt worden. Die Pflanze blüht von Juni bis September und die Früchte reifen im August und September. Ursprünglich war das Gewächs im Mittelmeerraum beheimatet und wird mittlerweile weltweit angebaut, besonders in Südeuropa rund um das Mittelmeer ist es sehr beliebt. Das Hauptanbaugebiet ist jedoch, auch wenn man es nicht vermuten mag, Südrussland.
Als Schnaps wurde er in Deutschland im Mittelalter schon in der Gegend um Erfurt, Bad Langensalza (meine Heimat), Mühlhausen und Magdeburg destilliert.
In Thüringen wurde Anis auch dazu benutzt, Tauben an ihr neues zuhause zu binden. Man fütterte sie einen Monat lang mit Anisbrot oder bestrich den Taubenschlag mit Anisöl.
Typische Spirituosen mit Anis sind zum Beispiel:
- Sambuca
- Raki
- Ouzo
- Arak
- Absinth
- Aguardiente
- Pastis
- Chinchon
Die Franzosen produzieren auch die berühmten Bonbons Anis de Flawigny, ebenfalls aus Anis.
Medizinisch
Anis ist als Heilmittel aufgrund seiner schleimlösenden Wirkung in Aufgüssen zu verwenden und wirkt auch bei Magen-Darm-Beschwerden.
Anistee wird oft mit Fenchel und Kümmel gemischt und wird bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Koliken und Krämpfen gegeben.
Anisöl setzt man zudem gegen Ungeziefer ein und wird in fette Öle und Salben eingearbeitet.
Anisschnaps á la Paul Ricard
Auf unserer letzten Provence-Tour wanderten wir auf den Spuren des Firmengründers Paul Ricard. Unweit des Städtchens Saintes Maries de la Mer befindet sich noch heute eine große Stierzucht, die ganz im Namen des Pernod/Pastis-Konzerns an ihren Gründer Paul Ricard erinnert.
Wenn du dich demnächst einmal in Saintes Maries de la Mer aufhältst, dann besuche die Stierzucht vom Pastis – Konzern einmal.
In einem niedlichen Restaurant und Barbereich, direkt neben den Stallungen, wird der so, nicht nur bei den Franzosen beliebte Anisschnaps Ricard, ausgeschenkt. Wir bevorzugen ihn mit Eiswürfeln und Wasser.
Eine Fotodokumentation vor Ort zeigt den Firmengründer Paul Ricard, auf sehr lebendigen alten schwarz-weiß Fotos bei Stierkämpfen und Autorennen.
Der junge Ricard, Sohn eines Weinhändlers, hatte schon in seinen frühen Jahren ein kleines Labor, in dem er ein Rezept für die Herstellung von Pastis entwickelte. Nach dem Verbot von Absinth in seiner ursprünglichen Form, stellten die Franzosen ab 1922 einen legalen Anislikör her. Er war zwar nicht so aromatisch wie der Original Absinth, jedoch experimentierte Paul Ricard sehr lange an seinem Rezept und schaffte es, durch den Zusatz von Fenchel und Lakritze, einen geschmacklich hochwertigen Ersatz für den verschmähten Absinth zu entwickeln.
Paul Ricard ist nicht nur der Erfinder der heute noch gebräuchlichen Tüllen-Karaffen, die beim Einschenken die Eiswürfel zurückhalten, er zeichnete auch die Vorlagen für seine Werbeflächen selbst. Im ersten Jahr seiner Firmengründung verkaufte er alleine in Marseille 250.000 Flaschen Ricard.
Paul Ricard ★ Leidenschaft für den Motorsport
1970 hat er sich in der Provence eine Rennstrecke bauen lassen, auf der 14 Mal der Grand Prix der Formel 1 ausgetragen wurde. Die Rennstrecke wurde 1970 fertiggestellt, nahe der südfranzösischen Ortschaft Le Castellet. Der Ort liegt auf einer Hochebene zwischen Toulon und Marseille. Dort baute er auch den größten Privatflugplatz der Provence.
Hier fanden seinerzeit Sportwagenrennen und Motorradrennen statt.
1997 verstarb Paul Ricard und sein Sohn führte bis 2012 die Geschäfte der Familie weiter.
Wer sich die südliche Sonne nach Hause holen möchte, dem empfiehlt Carsten den ganz besonders herb-würzigen und dennoch milden, Pastis51, aus dem Hause Ricard/Pernod.
Pastis ★ wie man ihn am besten serviert
Pastis wird klassisch im Verhältnis 1 zu 5 mit Eiswasser vermischt. Durch das Vermischen entsteht eine milchig-goldgelbe Farbe, der sogenannte “loushe” Effekt. Pastis wird nicht durch Destillation hergestellt, sondern durch Mazeration.
Der südfranzösische Pastis ist natürlich auch deshalb so beliebt, weil er verdauungsfördernd nach dem Essen wirken soll.
Rezepte mit Pastis
Wer den Pastis mal ganz anders probieren möchte, kann ihn auch als Basis für Cocktails benutzen.
Man vermischt den Pastis 1 zu 4 mit kaltem Wasser und gibt etwas Pfefferminzsirup hinzu. Dann nennt er sich Perroquet und leuchtet giftgrün.
Als Tomate wird er bezeichnet, wenn man einen Teil Pastis mit 4 Teilen Wasser und etwas Grenadine vermischt.
Hähnchen mit Pastis
Zutaten: Brathähnchen, Rosmarin, Thymia, Lorbeer & Pastis
Brathähnchen mit Rosmarin Thymian und Lorbeer füllen. In einem heißen Topf mit Öl das Geflügel von allen Seiten anbraten. Mit Salz, Pfeffer & Fenchelsamen bestreuen und etwa 4-5 EL Pastis darüber geben.
Den jetzt geschlossenen Topf für etwa 1 Stunde bei 200 Grad Ober-und Unterhitze im Backofen garen.
Danach den Deckel entfernen und solange weiter garen bis die Haut Farbe bekommt. Den Fond kann man entfetten und in einem Topf aufkochen und mit kalter Butter andicken.
Als Beilage empfehlen wir ein schönes franösisches Landbrot und einen knackigen Salat.
Bon Appetit!
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