CarstenAuf der Suche nach unserer neuen Wohnmobil - Batterie ★ meine Erfahrungen

Unsere Wohnmobil Gel Batterie – ein Erfahrungsbericht

Irgendwann beschäftigt sich jeder Wohnmobilist einmal mit dem Thema Stromversorgung im Wohnmobil. Wer ein größeres Fahrzeug fährt, so wie wir, hat in der Regel Solarmodule auf dem Dach und ist vermeintlich autark. Dennoch spielt die Wahl der richtigen Batterie eine große Rolle.

Ganz klar, die Speicherfähigkeit unserer Bordbatterien hat auch ihre Grenzen.

Während wir von April bis Oktober Strom in Hülle und Fülle produzieren, nimmt der Neigungswinkel der Sonne zum Jahresende ab und starke Bewölkung und die dunklen Tage des Jahres verhindern eine ordentliche Stromausbeute.

Im Sommer benötigen wir weniger Strom. Das Leben spielt sich draußen ab, der Fernseher läuft selten und Beleuchtung im Fahrzeug ist wenig angeschaltet.

Im Winter aber halten wir uns meistens im Fahrzeug auf und die Heizung und das Gebläse verbrauchen eine Menge Energie. Von Verbrauchern wie Laptop, Handy und Konsorten haben wir ja alle eine Menge an Bord.

In der dunkleren Jahreszeit merken wir sehr deutlich, wie wichtig unsere Stromspeicher im Fahrzeug sind.

Welche (Gel) Batterie haben wir im Wohnmobil?

Wir haben derzeit eine 240 AH Gelbatterie verbaut und müssen etwa ab November  alle zwei bis drei Tage Strom zusätzlich heranschaffen, um komfortabel zu campen und unseren Akku nicht zu sehr zu strapazieren.

Unser Gel-Akku ist seit ein paar Tagen nun in das Nirwana eingegangen und somit wird es Zeit für eine Neuanschaffung.

Stolze 12 Jahre hat er nun alle Härtetests gut überstanden. Wir sind nur sehr selten am Landstrom angeschlossen und haben den Akku schon sehr strapaziert.

Teilweise haben wir 7 bis 8 Monate nur Solarstrom genutzt und kalte Winter mit extremer Stromabnahme haben Ihm nicht viel ausgemacht.

In sehr vielen Berichten und auf Blogs beschweren sich die Camper, dass ihre Bordbatterien nur eine Lebenszeit von 2 bis 4 Jahren haben und sehr frühzeitig den Geist aufgeben.

Ich möchte hier einmal kurz aufzeigen, welche Maßnahmen euch eine lange Lebenszeit eurer Gel Batterie garantieren und wie es um unsere Stromversorgung bestellt ist.

Richtig gute Wohnmobil Gel Batterien findest du bei ECTIVE, zum Beispiel diese: 230AH GEL Batterie ECTIVE

Unsere Stromversorgung im PhoeniX

Wohnmobil Gel Batterie Nachfolger

Carsten beim Einbau unserer LifePO4

Derzeit stehen im Bereich der Stromversorgung und Speicherung diverse Möglichkeiten zur Verfügung.

Zuerst einmal sollte man das Fahrzeug mit möglichst großer Solarkapazität ausstatten und viel Dachfläche mit Solarmodulen belegen. Je mehr Solar, umso höher die speicherbare Energieausbeute.

Dann sollte man möglichst viel Speicherkapazität in Form von Akkus einplanen. 240 AH (Amperestunden) sind beispielsweise das absolute Minimum für unser Fahrzeug in der jetzigen Konfiguration.

Wenn man es gewichtsmäßig hinbekommt und die Stromentnahme nicht permanent ausreizt, ist diese Kombination für mich das Optimum. Keine Wartungsarbeiten und sehr lange Freude an jedem Kilowatt Strom, welches man tagtäglich von der Sonne geschenkt bekommt.

Speichermöglichkeiten – Akkus

Bleibatterien

Bleibatterien sind eine günstige Variante, ich halte sie aber nicht für empfehlenswert.

Bleibatterien sind als Starterbatterien für Motoren entwickelt worden. Konstruiert um kurzfristig hohen Strom für den Anlasser zu produzieren. Wenig geeignet für permanentes langes Entnehmen und wieder aufladen also. Zudem Dieser entwickelt dieser Batterietyp giftige Gase und sollte nicht in Wohnräumen verbaut werden. Aufgrund ihrer Konstruktion werden Bleibatterien nur eine kurze Lebensdauer im Betrieb als Aufbaubatterie erreichen, außerdem sind sie nicht auslaufsicher.

Wohnmobil Gel  Batterie

Gel Akkus besitzen ein Gel in welchem die Batterie- Säure gebunden ist und gasen wenig bis gar nicht aus. Sie sind sehr zyklenfest und auslaufsicher. Es sind Stromentnahmen bis zu 70 Prozent laut Herstellerangaben möglich.

Nachteilig ist die Kälteempfindlichkeit. Ist sie jedoch in einem modernerem gut isoliertem Fahrzeug verbaut, ist sie eine gute dauerhafte Stromquelle. Wie wir mit unserer 12 Jahre alten Gel Batterie im Zwischenraum unseres PhoeniX bestätigen können.

AGM Batterie

Diese Akkus sind günstiger als Gelbatterien. Die Säure befindet sich in einem Glasvlies und ist dort auslaufsicher gebunden. Hohe Stromentnahmen sind möglich und ein geringeres Gewicht ebenso.

Aufgrund seiner technischen Eigenschaften muss ein AGM taugliches Ladegerät im Fahrzeug verbaut sein.

Stromentnahmen bis 80 Prozent möglich sind möglich.

LIFEPO Batterie

Moderner Batterietyp mit Lithium – Technologie.

Kleiner und leichter als andere Batterien hat dieser Akku klare Vorteile. Schnelle Ladezeiten und große Tiefenentladung beeindrucken jeden Camper.

Diese noch sehr teure Technologie findet immer mehr Anhänger.

Spezielle Laderegler für diesen Batterietypen sind Voraussetzung für den Genuss dieser Stromversorgung.

Fazit für uns:

Nachdem unsere Bordbatterie auf Gelbasis nun 12 Jahre unter extremen Bedingungen durchgehalten hat und im Gebrauch auch hohe Stromentnahmen via Konverter auf 240 Volt für die Espressomaschine schadlos überstanden hat ist sie mein Favorit.

Ich kann die Batterie selber wechseln und alle Anbauteile wie Laderegler, Kabel etc. bleiben unverändert.

Keine Fahrt in die Werkstatt ist nötig und die Zyklenfestigkeit hat sich bewährt.

Für die Wohnmobilisten, die sich zum ersten Mal mit dem Thema Stromversorgung auf Reisen beschäftigen: Es gibt soviel zu diesem Thema zu diskutieren und zu erklären.

Die Entscheidung welche Stromversorgung für mein Wohnmobil die richtige ist, ist von vielen Faktoren abhängig.

Ein großes Thema ist zum Beispiel das Gewicht.

Maximalgewicht vom Wohnmobil & die Wahl der entsprechenden Batterie

Unsere Versorgungsbatterie wiegt etwas mehr als 60 Kilo bei 240 Ah.

Die Solaranlage mit den 4 Panelen zuzüglich der Anbauteile bestimmt nochmals 60 bis 80 Kilogramm. Modernere Anlagen bestimmt deutlich weniger.

Wir haben mit unserem Fahrzeug sehr große Zuladungsmöglichkeiten, jedoch verfügen kleinere Wohnmobile nicht über diese Kapazitäten und sollten vielleicht alternativ über eine EFOY Brennstoffzelle nachdenken. Dies ist auf jeden Fall für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen eine Alternative.

Für die Wintermonate haben wir ein großes Honda Stromaggregat an Bord. Honda liefert mit seinen Aggregaten, die vibrations -und geräuscharm sind, auch große Mengen 12 V oder 230 Volt Strom.

Wir haben das größte Modell in der Heckgarage stehen und produzieren damit bis zu 3000 Watt Dauerstrom. Per Elektrostarter ist er einfach zu starten und bei geöffneter Heckgaragentür auch in der dunklen Jahreszeit  eine leise Stromquelle.

Gerade im Winter haben viele Campingplätze geschlossen und wir stehen gerne auf Stellplätzen an der  Küste. Diese haben aber oftmals keine Stromsäulen oder nicht in ausreichender Zahl und die Batterien müssen irgendwann nachgeladen werden. Also einfach das Stromaggregat per Kabel mit der Aussensteckdose des Fahrzeugs verbinden und wie beim Landstrom auch hat man über die Steckdosen im Wagen Strom für alle Verbraucher wie Kaffeemaschine und Föhn etc. und die Batterien werden dadurch nachgeladen.

Doch sollte man nicht vergessen, dass die meisten Ladegeräte nur 15 bis 20 Ampere Ladestrom liefern und somit der Ladevorgang für die Akkus mehrere Stunden dauern kann.

Jetzt fragt Ihr euch bestimmt was AH bedeutet?

Okay, eigentlich ganz gut zu erklären.

Batterien haben die zur Verfügung stehenden Speichermenge in Ah angegeben.

Je höher diese Zahl, umso mehr Strommenge.

Beispiel:  100 Ah bedeutet 100 Ampere für eine Stunde. Oder 50 Ampere für 2 Stunden oder 40 Ampere für 2,5 Stunden usw.

Alle eure Stromverbraucher haben unterschiedlichen Strombedarf. Eine Lampe zum Beispiel 4 Ampere.

Wenn ihr 100 Ampere zur Verfügung hättet könntet Ihr 25 Std diese Lampe leuchten lassen.

Soweit so klar.

Habt ihr eine Wattangabe auf einem Gerät, so teilt ihr die Wattzahl durch 12 Volt und habt somit die Amperemenge, die das Gerät verbraucht. So wären 100 Watt etwa 8 Ampere bei 12 Volt. Eure Espressomaschine mit 2000 Watt hat somit also ungefähr 160 Amperestunden.

Beispiele:

Der Fernseher verbraucht 6 Ampere pro Stunde von eurer schönen Batterieleistung.

Ist gar nicht so schwer. Jetzt müsst Ihr nur noch raten, wie ihr die Abende verbringt. Ne runde „kniffeln“ ohne Musik kostet demnach bei einer 2 Stunden benutzten Lampe 8 Ampere. Also 12 Stunden kniffeln mit 100 Ampere verfügbarer Batteriespannung wäre kein Problem.

Solltet ihr dabei frieren, so rechnet mal den Lüfter eurer Heizung mit 4 Ampere pro Stunde dazu.

6 Std kniffeln mit Licht und Heizung.

Musik gefällig?

100 Watt Radio bei 12 Volt sind 8,25 Ampere!

Jetzt könnt Ihr ja selber weiterrechnen.

AAAABER:

Eine 100 Ampere Batterie hat gar keine 100 Ampere zum Ausgeben.

Wieso? Weil sie dann tiefentladen Ist. Ihr könnt nicht alles entnehmen, was drin ist. Maximal die Hälfte empfehle ich euch.

Also nehmt bitte eine größere Batterie. 200 Ampere sollten eine Entnahme von 100 Ampere wegstecken.

So kann man sich jetzt hinsetzten und recherchieren und rechnen und dann weiß man ungefähr wo die Reise hingeht.

Jedes eingebaute Gerät hat entweder ein Typenschild mit den Verbrauchswerten oder es steht in der Bedienungsanleitung.

Wichtig ist uns somit das Stromaggregat, um eine dauerhafte Stromversorgung zu haben, ohne die Batterien zu zerstören.

Wenn Ihr viel im Fahrzeug seid und permanent heizen müsst, so kann es sein, dass Ihr eine 240 AH Batterie in 2 bis drei Tagen ohne Nachzuladen ausgereizt habt.

Wintercamping & Verbraucher austesten

Also, Wintercamping muss gut vorbereitet sein. Sucht euch vielleicht beim ersten mal einen Stellplatz mit Strommöglichkeit und schaut mal wie weit Ihr autark seid. Zur Not könnt Ihr dann ja Euer Fahrzeug dann nachladen wenns brenzlig wird.

Je nachdem wie alt die Batterien in Eurem Reisemobil sind, stimmt die Angabe auf den Batterien nicht mehr mit der Wirklichkeit überein, weil die Kapazität im Laufe des Alterungsprozesse abnimmt.

Im Sommer betreibe ich unsere Espressomaschine beispielsweise permanent über meinen Konverter. Die Batterie muss unglaubliche Strommengen liefern und heisses Wasser und Druck finanzieren. Mit Solar scheinbar gar kein Problem. Die 4 kleinen Platten auf dem Dach des PhönixX machen die Batterien ruckzuck wieder voll und man weiß gar nicht wohin mit dem ganzen Strom.

Was ist ein Konverter?

Ein Konverter ist ein elektronisches Bauteil, welches direkt an der Batterie angeschlossen aus den 12 Volt wieder 230 Volt machen kann. Jedes Haushaltsgerät kann somit über die Steckdosen, die mit dem Konverter verbunden sind, betrieben werden. Die Leistung des Konverters sollte 1500 bis 2000 Watt Stromaufnahme ermöglichen,  um komfortabel wie zu Hause alle mitgebrachten Dinge wie Mixer oder Kaffeemaschine und Fön zu betreiben. Luxus pur.

Stromkabel

Stromkabel kann man nie genug dabei haben. Manchmal sind die schönsten Stellflächen auf den Campingplätzen frei, weil die Stromsäule zu weit entfernt ist. Auf meinem Lieblingsplatz brauche ich 80 m Kabel, wenn ich ans Stromnetz will.

Zum Thema Strom solltet Ihr im Übrigen nur Fachleute ranlassen, damit es nicht zu Komplikationen kommt. Eure Stromkabel und Kabeltrommeln sollten ordnungsgemäß benutzt und zugelassen sein. Kabeltrommeln immer ganz abwickeln ist Pflicht, sonst brennt es vielleicht bald bei Euch. Die Hitzeentwicklung ist so groß bei einer nicht abgewickelten Kabeltrommel, daß das Plastikgehäuse schmelzen oder sogar brennen kann.

Unsere Suche nach einer neuen Batterie

Wir nutzen den diesjährigen Caravan Salon um uns weiter zu informieren und uns für einen Hersteller und die richtige Sorte Wohnraumbatterie zu entscheiden.

Wenn du Tipps für uns hast und/oder deine Erfahrungen mit uns teilen möchtest, dann freue ich mich auf deine Kommentare.

Nachtrag:

Warum wir uns für eine LifePO4 Batterie entschieden haben, erfährst du in diesem Beitrag:

Unsere neue LifePO4 Batterie

Ich hoffe dir hat mein Artikel gefallen und du konntest noch einige neue Informationen für dich finden.

Es würde mich sehr freuen, wenn du diesen Artikel mit 5 Sternen bewertest. Vielen Dank!

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