Praia Tonel Sagres

 

 

Sagres Blog – warum weshalb wieso

 

Carsten und ich verbringen sehr viel Zeit in Sagres. Carsten besucht dieses Fleckchen Erde seit ca 30 Jahren. Damals, als er dort zum ersten Mal ankam, war diese Gegend am Ende der Welt wirklich noch sehr arm und man lebte fast ausschließlich vom Fischfang. Kaum Tourismus und Englisch sprechende Menschen waren Mangelware. Die Straße von Lagos nach Sagres, so wie wir sie heute kennen, gab es noch nicht. Die damalige „Strasse“ war eine einzige Buckelpiste… man benötigte gefühlt einen Tag um von Lagos nach Sagres zu kommen. Das sind allerdings nur 30 km…

Als Carsten zum ersten Mal in Sagres ankam war es abends, dunkel und einsam. Er war müde, gestresst von der Fahrt und wollte eigentlich am nächsten Morgen direkt wieder weg. Aber nun suchte er erst einmal eine Übernachtungsmöglichkeit. Das war zu der Zeit wirklich gar nicht einfach.

Also, rein in die nächste Fischerkneipe und mit Händen und Füßen erklärt worum es ihm geht. Irgend ein Fischer nahm ihn mit nach Hause. Da saß er nun, mega-müde und wartete bei dem einen oder anderen Glas Medronho bis sein Zimmer endlich „fertig“ war.

„Fertig“ bedeutet in diesem Fall, dass die Oma des Hauses ihr Schlafzimmer räumen musste, damit Carsten übernachten konnte. Eine völlig andere Welt also, ganz anders als er es aus Deutschland kannte.

Am nächsten Morgen traf Carsten dann auf Carlos, den Sohn der Familie. Carlos war zu Besuch in Sagres, er studierte in Lissabon und sprach einigermaßen gutes Englisch. Er überredete Carsten noch zu bleiben und fuhr mit ihm die Gegend ab um ihm die atemberaubenden Strände zu zeigen.  Diese unberührte Natur und dieses einfache Leben gefielen Carsten so gut, dass er ewig lange blieb, seit dem jedes Jahr wieder kehrte und sein Herz an diese Region verloren hat.

Es brauchte etwas Überredungsgeschick seinerseits um mich auch in Richtung Sagres einzuschwören. Als ich Carsten kennen lernte war mein liebstes und Haupt-Reiseziel Ibiza. Und mein erster Besuch in Sagres war eigentlich das komplette Gegenteil von Ibiza. Ich habe mich trotzdem sofort in diese wild-romantische Natur und das freie Leben in Sagres verliebt. Was mir lange Zeit unbegreiflich war ist, dieses wirklich „hinter her sein“ – was Sagres nun mal ist. Im Gegensatz zu Ibiza, der Cote Azur oder auch Biarritz ist Sagres noch immer wie aus einer anderen Epoche.

Inzwischen ist es aber so, dass ich genau diesen Charme eigentlich liebe. Klar, es könnte endlich mal eine Strandbar geben mit coolen Lounge Möbeln und Musik von den angesagten DJ´s der Welt. Ich zumindest würde mich da gerne aufhalten. Andererseits liegt mir auch das „unkonventionelle“  Nachtleben in Sagres. Eine Bar ist halt eine Bar und kein Musiktempel. Eine Strandbude ist eine Strandbude – Füße im Sand und bezahlbar. Ich hatte kurzfristig überlegt, ob ich vielleicht eine Art Clube55 in/um Sagres aufmachen soll. Mit Shop und Restaurant und allem drum und dran. Mal abgesehen davon, dass auch in und um Sagres die Strandbars unbezahlbar sind weiß ich gar nicht, ob es Kunden dafür gäbe. Klar, es gibt die Martinhal Urlauber, aber ob die so wirklich ihr Resort verlassen?  Und die vielen jungen Menschen & Surfer in Sagres? Die sitzen doch eigentlich lieber mit einer Pulle Bier in der Hand auf den Klippen und schauen in den Sonnenuntergang. Die leben doch viel lieber in Ihren Bussen direkt am Strand und wollen es doch gar nicht so „kultiviert“ wie in den Städten aus denen sie hier her kommen. Da bin ich mir, nach vielen Gesprächen mit den hippie-mäßig-unterwegs Surfern, eigentlich sicher. Und heute hoffe ich, dass es dort auf diesem Fleckchen Erde noch ein wenig so bleibt wie es ist. Denn nirgendwo kann ich mich so gut erholen & entspannen und dem Stress der Großstadt und der Arbeitswelt entfliehen wie in Sagres!

 

Sagres Martinhal

Sagres Martinhal

 

Seit Jahren sprechen Carsten und ich davon, wie toll es wäre, mit einem Bein in Sagres sein zu können. Und diesen Plan haben wir momentan auf den Weg gebracht. Carsten verbringt ab März die Saison in Sagres und kümmert sich mit seinem alten Kumpel Andreas vom Dromedario um die Küche im Bossa Nova. Deshalb gibt es jetzt hier auch diese neue Rubrik #SagresMyLove.

Hier erfahrt Ihr in Zukunft viel von der Gegend am Ende der Welt, wie es Carsten dort so geht (ohne mich und seine Familie) und Ihr könnt mich auf meinen Wochenend Trips Düsseldorf – Sagres begleiten.

Also, stay tuned … merkt Euch den Hashtag #SagresMyLove und bleibt auf dem Laufenden was unser Leben zwischen Düsseldorf und Sagres betrifft.

Ich freue mich auf Eure Besuche auf meiner Seite und schreibt mir, wenn Ihr Fragen habt oder Tipps für in und um Sagres.

Auch auf INSTAGRAM könnt ihr uns folgen und mit dem Hashtag #SagresMyLove sehen, was wir so treiben diesen Sommer in Portugal.

Ich freue mich auf Eure Kommentare hier unter dem Bericht und gerne auch auf Facebook!

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Bis bald, liebe Grüße!

Doreen

9 Kommentare
  1. Manuela de Oliveira sagte:

    Hallo Doreen,
    Ich selber bin gerade dabei auch meinen Lebensmittelpunkt an die Algarve zu verlegen. Am 18.8 ist es soweit. Mein Mann ist Portugiese und wir haben uns Nähe quarteira ein kleines Häuschen gekauft. Auch eher sehr ländliche Gegend. In Sagres war ich noch nicht aber so wie Du es beschreibst muss es wunderschön sein! Vielleicht haben wir die Möglichkeit in Kontakt zu bleiben. Ich wünsche Dir/euch alles erdenkliche Gute!!

    Antworten
    • Doreen sagte:

      Hallo Manuela,,
      vielen Dank für Deine Nachricht.Sehr gerne können wir in Kontakt bleiben. Eine Reise nach Quarteira steht bei mir auch ganz oben auf dem Plan. Tolle Strände habt Ihr da auch.
      Ich wünsche Euch „Gutes Ankommen“ und einen schönen ersten Sommer an der Algarve.
      Ich freue mich von Dir zu lesen, schreib mir einfach gerne wie es Euch so geht.
      Bis bald!

      Antworten
  2. peter koch sagte:

    … wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du nicht ständig dort, sondern immer mal wieder in D’dorf. Solltest du also mal wieder am Rhein sein, werde ich mich melden, wenn du in der Nähe bist. – Sofern du das möchtest und meine beiden Hunde mit dürfen… Also bist du wohl eher in der Gegend.
    Ich werde voraussichtlich ab Oktober in den Süden gehen, Frankreich, und dann, wenn es kalt wird, weiter runter Richtung „Geradeaus“, dem Wetter nach. Vielleicht mal nur über Strassen der xten Kategorie, damit ich wieder die Langsamkeit entdecke, wird Zeit.
    Bin die letzten Jahre nur immer hektisch von einem Ort zum anderen gefahren, da nur immer begrenzte Zeit angesagt war, aber mein alter Kasten, ein Ü30 – Wagen (D_Benz 814 mit Ormocar-Alkoven), in dem ich wohne, wird mich schon schaukeln.

    Wenn es also der Zufall will, werden wir und in Sagres irgendwann mal treffen können, bei einem oder zwei Kaffee. Solange verfolge ich die Blogs anderer weniger, die ich „in mein Herz geschlossen habe“….

    eine Gute Zeit euch Dreien! der womopedda

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    • Doreen sagte:

      Ach, das ist eine schöne Idee mit dem Kaffee. So wie Du gesagt hast, bin ich noch stationär in Düsseldorf und Carsten auf jeden Fall diese Sommersaison in Sagres. Wie es nächstes Jahr weiter geht wird sich dann zeigen. Ich fliege immer hin und her und freue mich drauf Dich/Euch kennen zu lernen! Melde Dich wenn Du in der Gegend bist.
      viele Grüße und bis bald!

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  3. peter koch sagte:

    Hallo Leute, habe das sehr aufmerksam und kritisch gelesen.
    Ich war zum ersten Mal in Sagres 1983. 1984 hat meine Tochter am Strand neben dem einfachen Holzrestaurant das Schwimmen gelernt. Ich war seitdem in Abständen von 10 Jahren dreimal wieder dort und fand, dass es sich wesentlich zum NACHTEIL verändert hatte.

    Klar: jeder möchte den“Arsch der Welt“ besucht haben und jeder, der dort wohnt und arm ist möchte von dem Kuchen, den die Touristen bringen, was abhaben. Dass das nicht spurlos vorbeigeht und sich dadurch nichts verändert, erscheint logisch. Die wahre Wildheit und Urtümlichkeit der Landschaft wird sich nie verändern, genau so, wie das Meer, das entscheidet der Betrachter in seinem Kopf ganz für sich alleine, aber das, was man als Veränderung erkennt, ist nicht sehr Vorteilhaft für den Besucher, der das „Alte“ noch kennt. – und schätzen gelernt hat.
    Klar war bereits bei meinem ersten Besuch, dass Martinhal das wird, was man ein Touristenzentrum nennt – hat geklappt. Muss auch sein, denn die Leute dort unten wollen verdienen und haben neben der Fischerei und etwas Handel und etwas Schiffsbau nicht viel, mit dem man sich „was schaffen kann“.
    Schade, dass man dazu drei Autobahnen – so nenne ich die Schnellstraßen einmal gegenüber den alten Feldwegen – gebaut hat. Man kann deshalb mit dem Flieger ab Deutschland und einem Leihwagen in Lagos oder Faro binnen 2 Stunden in Sagres sein…. wer hätte das damals vermutet?
    Jedenfalls habe ich mir fest vorgenommen, dorthin nochmal zu fahren und zu relaxen – wenn es geht abseits der Touris, der ich eigentlich auch bin (aber nicht sein will), um das „Altertum“ zu genießen….

    Warum kritisch? Jeder positive Reisebericht wird weiter Leute anziehen und dieses Fernweh wecken – was die Gegend verändern wird – Schade!

    Viel Spass euch dort. Der womopedda

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    • Doreen sagte:

      Hallo Womopedda, vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar und Deine Meinung zu dem Thema.Ich würde mich freuen, wenn Du Dich mal meldest wenn Du in der Gegend bist, dann können wir ja mal ein Sagres oder einen Kaffee zusammen trinken. Würde mich freuen. Liebe Grüße!

      Antworten
  4. Nina sagte:

    Vielleicht wird das auch mal eine Reiseziel für Frida und mich <3 Wir wünschen dir/euch auf jeden Fall alles Glück der Welt, damit der Traum in Erfüllung geht!

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  1. […] #SagresMyLove  hier erzählen wir über seine Erfahrungen in Portugal. Leben und Arbeiten wo andere Urlaub machen! […]

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