Dromedario Sagres

 

 

Dromedario – Die kultige Bar am Ende der Welt

 

Und draussen gibt´s KEIN Kännchen….

 

Immer wenn ich im September/Oktober meine große Urlaubsreise antrete, lande ich in Sagres – Portugal. Dieses Jahr zum 8.Mal.

 

Sagres

Sagres

 

Sagres ist nicht nur der südwestlichste Punkt Europas.

Sagres ist nicht nur Surftourismus, frische Luft und hohe Wellen.

Das allein sind ja schon mehr als genug Gründe, um wieder dahin zu fahren.

Aber der beste Grund PRO SAGRES ist dieser:

 

Sagres ist wie früher.

 

Früher ist die Zeit, in der vermeintlich alles besser war.

In den letzten beiden Sätzen steckt übrigens die ganze Wahrheit.

 

Sagres ist wie früher – und das ist mir wichtig.

 

Sagres ist ganz weit weg von Massentourismus, ganz weit weg von Touristen-Abzocke, ganz weit weg von Kriminalität.

Sagres hat keine „Hipster“- Buden, keine „Hipster“ Diskotheken, keine „Hipster“ – Bars keine Luxusmeile, keine Currywurst mit Goldüberzug und sowieso grundsätzlich keine „Hipster“ Typen.

Sagres ist voll mit jungen Menschen die dorthin kommen um in Bussen zu schlafen und auf Wellen zu reiten.

In Sagres sitzen die Alten in den diversen Pastelarias und trinken Ihren Bica.

In Sagres fahren die Fischer sehr früh aufs Meer hinaus und kommen mit frisch Gefangenem wieder an Land.

Dieser Fisch landet dann auf den Tellern der Touristen in den diversen Restaurants und SnackBars. Schnörkellos. Gegrillt oder als Arroz de Peche. That´s it.

 

Sagres ist für mich inzwischen auch ein bisschen wie heim kommen.

 

Man kennt die schönen Ecken (davon gibt es mehr als genug) und die mehr oder weniger kaputten & hängen gebliebenen Typen aus aller Welt.

Das was früher an Ibiza so cool war, das findet man heute noch in Sagres. (Jetzt fahrt bloß nicht alle da hin – ich will das es so bleibt)

Wo liegt Sagres überhaupt? HIER

In Sagres hängen geblieben sind übrigens auch Andreas und mein Freund Carsten. Carsten mit dem Herzen. Andreas ganz und gar.

 

Wie alles begann.

 

Andreas kam am 3. Juni 1985 das erste Mal nach Sagres. Er war von Braunschweig aus mit Turtle Tours für 350 DM nach Portugal unterwegs. Der absolute Freak Bus… So richtig wusste er eigentlich nicht, wohin ihn seine Reise führen sollte. Einer im Bus sagte, er wolle nach Lagos – Andreas fuhr mit.

Damals war Lagos noch kuschelig, klein gemütlich & ohne viel Tourismus.

Sie kamen an und es war richtig geil warm, kein Mensch am Strand, nur kleine traditionelle Restaurants.

Andreas bestellte einen Teller Muscheln, eine Flasche Vinho Verde und Zack war es da das  PARADIES GEFÜHL.

 

So geht es mir und Carsten jedes Jahr auf Neue. Sobald wir in diesem kleinen Ort am Ende der Welt ankommen – zack – Paradies. Erholung, Ruhe, Natur.

Zack – Paradies.

 

Andreas blieb für eine Weile und verliebte sich Hals über Kopf in eine Portugiesin. Also blieb er noch länger als geplant.  Eigentlich wollte er ja schon immer aus Braunschweig weg. Ins Warme. Und nun  war da auch noch die Liebe zu einer Portugiesin. War das ein Zeichen?  Wie ging es wohl weiter?

 

Liebe, Sonne & (k)ein Plan.

 

Der  ursprüngliche Plan war  ein Gastro-Objekt in Freiburg zu eröffnen. Alles war bereits auf den Weg gebracht, er musste nur noch:

  • Wieder nach Hause kommen
  • Den Pachtvertrag unterzeichnen
  • Umsiedeln
  • Die Portugiesin vergessen

Die Portugiesin vergessen? Ne!

 

Dann dachte Andreas sich: eigentlich verstehe ich die Sprache in Freiburg ja auch nicht, da kann ich auch nach Portugal gehen.

Gesagt,  getan.

Bereits im Dezember 1985 unterzeichnete er seinen ersten Pachtvertrag in Sagres. Er übernahm eine kleine alte Taverne und nach 2 Monaten Umbau eröffnete das Dromedario Sagres. Das Dromedario war die definitiv erste Bar in Sagres, rund herum gab es nur traditionelle portugiesische Restaurants und Wohnhäuser. In der Festung – Fortaleza de Sagres – befand sich damals noch eine Jugendherberge. Junge Leute kommen schon immer nach Sagres zum Wellenreiten und gehen zum Feiern ins Dromedario.

 

Dromedario Sagres

Dromedario Sagres

 

Aber auch die Windsurfer sind in Sagres zu Hause. Am Martinhal Beach, wo heute das tolle Resort steht, gab es auch schon in den 80 er Jahren den Windsurfing Hotspot. Das Wellenreiten an der Westküste und an Sagres´ Stadtstränden begann erst viel später.

 

Warum in Sagres?

 

Wenn ich Andreas frage, wieso ausgerechnet dieses Fleckchen Erde ihn so begeistert, dann bekomme ich, ohne das er nachdenken muss, ganz viele Gründe genannt, die auch für mich  diesen Ort  so liebenswert machen.

  • Das perfekte Klima
  • Immer etwas Wind, nie zu heiß und wahnsinnig viele Sonnentage im Jahr
  • Diese frische Luft!!! Keine Industrie in hunderten Kilometern Umgebung
  • Es gibt nicht so viele Zäune, weniger Regeln
  • Kaum bis gar keine Kriminalität

 

Und was ist heute?

 

Noch heute, 2016,  steht das DROMEDARIO Sagres am selben Platz und ist inzwischen eine Institution geworden. Durch seinen langen Aufenthalt in Sagres spricht Andreas diverse Sprachen. Deutsch (war klar), Portugiesisch, Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch… er und seine Bar sind der perfekte Anlaufpunkt für Camper und Backpacker aus aller Welt. Auch das Personal besteht aus Zugereisten diverser Länder. Hier fühlt sich jeder wie zu Hause und Willkommen.

Ich stelle mir die Frage, wie das heute so wäre. Nach Sagres kommen und eine Kneipe eröffnen. Geht das immer noch so einfach? Wenn ich mich umschaue, dann sehe ich in Sagres viele Nationalitäten. Da ist zum einen der Surfer Sven, der mit einer Partnerin das Warung führt. Das Mum´s – ich glaube, dass sind auch junge Leute aus verschiedenen Ländern, die sich dort zusammen getan haben. Dann ist da noch die Holländerin mit ihrem Restaurant und es gibt auch immer noch das Rosa dos Ventos von Klaus – mal sehen ob es dieses Jahr wieder geöffnet ist. Dann das Surfer Lokal HANGOUT – dort treffe ich ausschließlich auf Englisch sprechendes Personal.

Ja, es scheint zu funktionieren. Friedliches Miteinander. Und dazwischen die diversen portugiesischen Restaurants und Kaffeebars. Friedliches Miteinander – klingt irgendwie wie aus einer anderen Zeit (leider).

Das friedliche Miteinander wird Andreas diese Saison noch einmal genauer testen. Mit meinem Carsten. Sie werden, dem zum Dromedario gehörenden Bossa Nova, eine überarbeitete und super geile Speisekarte gönnen. Friedliches Miteinander am Ende der Welt. Klingt gut, oder? *

Köstliches Essen & nette Menschen – das klingt nach Urlaub. Ich freue mich darauf und werde Euch hier weiter darüber berichten.

 

 

Jeder, der die Nase gestrichen voll hat von unserer ausschließlich leistungsorientierten Gesellschaft und noch einmal den Charme vergangener Tage spüren möchte, zumindest im Urlaub, der sollte sich auf den Weg machen.

Also, nehmt den nächsten Flieger, steigt in Euer Wohnmobil und kommt nach Sagres.

Esst im Bossa Nova, geht dem Koch nicht auf den Sack mit Umbestellungen (schönen Gruß von Carsten LOL) und fragt im Dromedario nach Andreas und erzählt ihm, dass ich Euch motiviert habe, Eure Reise ans Ende der Welt anzutreten.

Genießt Euren Sommer an den diversen Beaches in und um Sagres.

Wir sehen uns dort irgendwo diesen Sommer, oder?

Spätestens zum Essen im Bossa Nova und danach auf einen Drink im Dromedario.

Gebt Gas!

 

*Aktualisierung Sommer 2017:

 

Friedliches Miteinander, so schien es, so scheint es, wenn man den Urlaub in Sagres verbringt und im Dromedario abhängt. Carsten hat den Sommer 2016 als Partner im dazu gehörigen Bossa Nova verbracht und ja, was soll ich sagen, es war das absolute Chaos.

 

 

Love & Peace,

DoreenSign

 

6 Kommentare
  1. Markus sagte:

    Schöner Text, genau deswegen lieben meine Frau und ich Sagres auch so. Waren dieses Frühjahr zum fünften Mal dort, haben uns im Bossa Brew House zufällig auch gut mit Andreas unterhalten. Cooler Typ!

    Grüße

    Antworten
  2. Manuel sagte:

    Hallo Doreen das ist ja ein super schöner Beitrag über Sagres. Ich kannte bis jetzt Sagres nicht, aber so wie du es hier beschreibst hast du mich total motiviert dort hin zu Reisen. Wenn du weiter so über Sagres schreibst werden euch bald viele folgen und es ist vorbei mit der Ruhe 😉
    Wenn ich mal da bin werde ich auf jeden Fall das Dromedario besuchen 🙂
    Viele Grüße
    Manuel

    Antworten
    • Doreen sagte:

      Hallo Manuel, danke für Deine Nachricht.
      Du solltest auf jeden Fall mal nach Sagres reisen. es ist mega erholsam.
      Ich war gerade am Wochenende wieder dort.
      Vielleicht sieht man sich ja bald.

      Antworten

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] und frei. Momentan kannst Du ihn in Portugal antreffen. Er ist in Sagres und führt die Küche vom Bossa Nova/Dromedario. Carsten freut sich immer über Besucher, die über unseren Blog kommen und er gibt bestimmt auch […]

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